Geschichte nach 1945

Schmiedshau hat unter den Kampfhandlungen im April 1945 erheblich gelitten, etwa 1/3 der Häuser wurde beschädigt oder ging in Flammen auf. Etwa 50 Einwohner verblieben während der Kampfhandlungen im Ort.

Nach Kriegsende kehrten mehrere evakuierte Familien zurück, aber nur wenige konnten in ihre Häuser einziehen, die meisten waren bereits von Slowaken aus den Gebirgsdörfern Cicmany, Cavoj, Gapel u. a. und aus dem nördlichen Landesteil Orava belegt. Als seit Mai 1945 die Deutschen zwangsweise ins Sammellager No-vaky gebracht wurden, sank die Einwohnerzahl von rd. 3500 (1944), die in 737 Häusern wohnten, auf etwa 500 ab. Da nun zahlreiche Häuser leer standen, warb der örtliche Volksrat (Miestny národny výbor), die neue slowakische Gemeindeverwaltung, Slowaken aus allen Landesteilen an. Nachdem die meisten Schmiedshauer 1946 nach Deutschland abgeschoben worden waren und das Lager Novaky 1947 aufgelöst wurde, konnten noch einige nach Schmiedshau zurückkehren. Die organisch gewach-sene Dorfgemeinschaft aber war zerstört. Die Zahl der jetzt überwiegend slowaki-schen Einwohner stieg 1957 wieder auf 1539 an, die in 339 Häusern wohnten. Ende der 60er Jahre kamen etwa 2/3 der restlichen deutschen Bevölkerung im Rahmen der Spätaussiedlung in die Bundesrepublik Deutschland, so daß Schmiedshau 1985 noch 1200 Einwohner zählte, die in 420 Häusern wohnten. Seither ist Schmiedshau fast ganz von Slowaken bewohnt.

Die Dorfstraße wurde asphaltiert, der Bachlauf im Unterort verbessert, eine Brücke abgebrochen und eine neue gebaut. An einigen Stellen wurden das Bachbett und die Ufer befestigt, um Überschwemmungen zu verhindern. Nachdem das elektrische Stromnetz bereits 1944 verlegt und verschiedene Haushalte angeschlossen worden waren, holten dies fast alle restlichen nach. 1977 wurde eine Wasserleitung gebaut, der 200 cbm große Wasserbehälter steht beim "Kjerbäu" am oberen Dorfende. Die Quellfassung befindet sich unterm "Fitzels Riegel". Nach längerer Stagnation belebte sich auch der Hausbau. Anfang der 60er Jahre begannen zahlreiche Bewohner ihre Häuser zu renovieren, wobei auch Wasserleitungen und soweit noch nicht geschehen" elektrische Leitungen eingebaut wurden. In den 70er Jahren entstanden neue Häuser so daß sich von den heute etwa 500 vorhandenen Häusern nur noch wenige im alten Zustand befinden.

In den früheren drei Schulen wird nicht mehr unterrichtet, die Gebäude wurden anderen Zwecken zugeführt. Während die Kinder der ersten vier Klassen in der neu erbauten Schule im oberen Teil des Mittelorts unterrichtet werden, gehen die Kinder ab der fünften Klasse nach Deutsch-Proben jetzt Nitrianske Pravno). Die Unter-richtssprache ist slowakisch.

Die Landwirtschaft wurde in einem Staatsgut zusammengefaßt, in dem Kühe und Schweine gehalten werden. Handwerksbetriebe gibt es keine mehr, die Ziegeleien, das Sägewerk und die Mühle wurden entweder im Krieg zerstört oder sind eingegan-gen, Arbeitsplätze gibt es nur im Staatsgut. Bessere Arbeitsplätze befinden sich in kleineren Industriebetrieben in Deutsch-Proben, Pravenec und in der Kreisstadt Prie-witz oder in den weiter abgelegenen Braunkohlegruben in Krickerhau und Ziegel. Männer finden zudem Beschäftigung auf Baustellen in der ganzen Slowakei. Nach Deutsch-Proben besteht Omnibusverkehr und von hier aus die Möglichkeit, die abgelegenen Arbeitsstellen zu erreichen.

Das Kulturheim wird wieder für Feiern und öffentliche Veranstaltungen genutzt und es finden Hochzeiten, Tanzabende, Jugenddiskotheken usw. statt. Das Kulturleben wird u. a. vom Sportverein, einem Frauenverein, vom Roten Kreuz, von der Freiwil-ligen Feuerwehr u. dgl. getragen. Schon zu Beginn der 60er Jahre veranstalteten Jugendliche Kabarett- und Bunte Abende, genannt "Estrada", deutsch-slowakische Liedvorträge waren offiziell genehmigt. Auftritte Schmiedshauer Jugendlicher fan-den auch in benachbarten Ortschaften statt.

Der Kirchenbesuch war während der kommunistischen Regierungszeit mit etwa 50 Gläubigen an Sonn- und Feiertagen schwach, seit 1990 steigt er an und erreicht jetzt etwa 200, wobei der deutsche Anteil bei 10 % liegt. Die Messe wird an Sonn- und Feiertagen einmal vormittags, an Werktagen einmal am Abend gelesen. Deutsche Meßlieder werden nur noch an Weihnachten und Ostern gesungen.